Wicca ist eine westliche, neuheidnische Mysterientradition, die in den 1950ern von Gerald B. Gardner in England ins Leben gerufen wurde. Wicca wird man durch Initiation; jeder Wicca ist Priester und Hexe.
Der Coven ist hierbei eine autonome Gemeinschaft, in der Wicca praktiziert und gelehrt wird. Ein Novize (Trainee), der sich der Religion anschließen möchte, wird auf seine Anfrage hin zunächst probeweise für ein Jahr und einen Tag aufgenommen und lernt die Grundlagen der Tradition, sowie den Coven und seine Mitglieder kennen. Nach dieser Zeit kann er um Initiation bitten.
Wicca stellt die Wiederbelebung eines Kultes dar, der die große Muttergöttin und ihren männlichen Gefährten verehrt. Es ehrt die Natur samt ihrer Zyklen und betrachtet sie als Manifestation des göttlichen, schöpferischen Prinzips, mit dem es sich zu verbinden gilt. Das Göttliche wird stets als kreative, lebensspendende Polarität dargestellt: Gott und Göttin, Mann und Frau, Männlich und Weiblich. Das Göttliche gilt im Wicca sowohl als immanent, als auch als transzendent. Es wohnt also der gesamten Natur und dem Menschen inne, ist aber auch außerhalb des sichtbaren Kosmos wirksam. Es erscheint als dreifache Göttin und zweifacher Gott.
Wicca feiern die Formen und Bewegungen der Götter durch die acht Jahreskreisfeste, die Sonnenwenden, die Äquinoktien und die vier Mondfeste aus der keltischen Tradition. Diese Jahreskreisfeste sind feierliche Rituale, die mythologische Inhalte darstellen und dabei helfen, den Kreislauf der Götter zu verstehen und zu verinnerlichen.
Die Magie ist neben der Priesterschaft und dem Coven das dritte Standbein des Wicca. Sie wird als etwas Natürliches erachtet und Hexen praktizieren sie, um Veränderungen im Einklang mit ihrem Willen herbeizuführen, verborgenes Wissen zu erlangen, mit den Göttern zu kommunizieren und um sich selbst weiter zu entwickeln und zu vervollkommnen. Die Kraft der Magie entspringt für Wicca aus ihrer Verbundenheit mit dem immanenten Göttlichen.
Wicca beinhaltet keinerlei Dogmen; die Mysterien werden vom Praktizierenden individuell erfahren. Die Priesterschaft dient hierbei als Unterstützung und Ratgeber.
Der Rituale bedienen sich Wicca als spirituelle Werkzeuge, um dem Bewusstsein den Zugang zu den Mysterien und den Göttern zu ermöglichen. Wicca stellen eine starke, liebevolle Bindung zu den Göttern, ihrer menschlichen und natürlichen Umwelt und zu sich selbst her. Aus der Weisheit und Kraft dieses eigenen göttlichen Selbst schöpfen sie, um für den Erhalt des Lebens und der menschlichen Werte einzustehen.